Ende 2012 veröffentlichte das Bundesinstitut für Bau, – Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung die Raumordnungsprognose 2030 (ROP 2030). Zum einen werden die tatsächlichen regionalen Entwicklungen der letzten 10 Jahre analysiert, zum anderen werden diese auf Basis der letzten bis 2025 reichenden Raumordnungsprognose fortgeschrieben. Die ROP zeigt auf, welche Regionen besonders stark schrumpfen und welche gegen den Trend wachsen, wie sich der Altersaufbau der Bevölkerung verschiebt und welche Bedeutung das für die Wohnungs- und Arbeitsmärkte hat.

Erkenntnisse und Aussichten der Raumordnungsprognose 2030:

Die Bevölkerung in Städten und Gemeinden schrumpft zunehmend. Diese Entwicklung wird mittlerweile nicht nur in den neuen Bundesländern wahrgenommen. Begründen lässt sich der Bevölkerungsrückgang aber nicht nur durch den Stadt-Land-Gegensatz.

2030 beträgt die Gesamtbevölkerungszahl 79,2 Millionen in Deutschland, das sind 2 Millionen Menschen weniger als noch 2010.

Dennoch geht das BBSR immer noch von einer leichten Zunahme der Haushalte aus. Diese fällt regional betrachtet recht unterschiedlich aus. Vor allem wird gegenüber den Familienhaushalten die Anzahl der kleinen Haushalte ansteigen. Gerade in Großstädten steigen die Wohnungsnachfragen für Singles und Paare, was zu entsprechendem Neubaubedarf führt.

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Die demografische Alterung durchzieht alle Regionen des Landes. Das Durchschnittsalter in Deutschland steigt auf 47,1 Jahre. Große Unterschiede ergeben sich dabei zwischen den Teilräumen: Als Folge der Suburbanisierung in den 1960er- Jahren ist besonders im Umland der Städte eine rasche Alterung der Bevölkerung festzustellen. Die größten Zunahmen sind bei den über 80-Jährigen zu verzeichnen.

Die Internationalisierung der Bevölkerung nimmt zu. Besonders in vielen Großstädten ist der Anteil der Migranten durch die hohe Eiwanderung aus dem Ausland signifikant, was sich positiv auf die städtische Altersstruktur auswirkt. Häufig knüpft die Zuwanderung an bestehende soziale Netze an, weshalb vor allem Städte und Regionen mit einem Migrantenanteil bevorzugte Ziele von Zuwanderern darstellen.

Die demografische Entwicklung wirkt sich bis 2030 immer stärker auf die Zahl der Erwerbspersonen aus. Laut der Raumordnungsprognose kommt es im Vergleich zu 2010 zu einem Rückgang der Erwerbspersonen um 3,2 Mio. auf 38,4 Mio. (7,5 %). Auch hier gibt es regional betrachtet große Unterschiede, so wird die Zahl der Erwerbspersonen in den alten Bundesländern um 4 % zurückgehen, die neuen Bundesländer büßen dagegen sogar 20 % ein.

Im Frühjahr 2015 erschien die Raumordnungsprognose 2035.

Ansprechpartner zur Raumordnungsprognose 2030 bzw. 2035:

Bevölkerungs-, Erwerbspersonen- und Haushaltsprognose:
Dr. Hansjörg Bucher, Ref. I 1 – Raumentwicklung
Tel. 0 18 88 / 401-2320
Hansjoerg.Bucher@bbr.bund.de
Claus Schlömer, Ref. I 1 – Raumentwicklung
Tel. 0 18 88 / 401-2331
Claus.Schloemer@bbr.bund.de
Wohnungsmarktprognose:
Matthias Waltersbacher, Ref. II 11 – Wohnungsmarktentwicklung
Tel. 0 18 88 / 401-1421
Matthias.Waltersbacher@bbr.bund.de